Südafrika

Im Jahr 1652 gründete der niederländische Kaufmann Jan van Riebeeck im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie eine Kolonie am Kap der Guten Hoffnung, um eine Versorgungsstation für Seefahrer auf ihrem langen Weg nach Indien zu errichten. Die Schiffe, die hier anlegten, brauchten frische Lebensmittel, Trinkwasser und Erholungsmöglichkeiten, denn die monatelangen Reisen über die Ozeane forderten ihren Tribut an Menschen und Material. Während Van Riebeeck und seine Leute das Land erkundeten, beobachteten sie, dass die einheimischen Khoisan ein tiefrotes Getränk aus den Blättern einer wild wachsenden Pflanze zubereiteten. Neugierig auf den ungewöhnlichen Aufguss probierte Van Riebeeck den Tee und war überrascht von seinem milden, erdigen Geschmack und der wohltuenden Wirkung. Bald erkannte er, dass dieses Getränk eine wertvolle Alternative zum teuren Schwarztee aus Asien sein könnte, den sich nur wohlhabende Kaufleute leisten konnten. Da die Pflanze in den kargen Böden der Kapregion gedieh und keine aufwendigen Handelswege erforderte, begann er, ihren Nutzen weiter zu erforschen und den Tee unter den Siedlern und Seefahrern bekannt zu machen. Sie schätzten ihn nicht nur wegen seines angenehmen Geschmacks, sondern auch, weil er koffeinfrei war und den Körper sanft belebte, ohne ihn zu belasten. Begeistert von dieser Entdeckung gab Van Riebeeck dem Getränk den Namen „Van Riebeecks Rotgold“, und mit der Zeit fand Rooibos seinen Weg nach Europa, wo er als exotische und bekömmliche Teespezialität immer mehr Anhänger gewann.