Polen

Im Jahr 1386, als König Wladyslaw II. Jagiełło die polnische Krone übernahm, wurde sein Heer mit harten Wintern konfrontiert. Die eisigen Temperaturen, rauen Winde und langen Märsche durch verschneite Landschaften setzten den Soldaten zu. Viele litten unter Halsschmerzen, Erkältungen und Schwäche, was ihre Kampfkraft erheblich beeinträchtigte. Ein erfahrener Heiler am königlichen Hof erkannte die Notlage und empfahl einen Tee aus der Wurzel des Eibischs. Er erklärte, dass der Aufguss nicht nur den Hals beruhige, sondern auch den Körper stärke und das Immunsystem unterstütze. Der Ritter Kasimir, einer der tapfersten Krieger des Heeres, begann, den Tee regelmässig zu trinken. Schon nach kurzer Zeit fiel auf, dass er weniger anfällig für Krankheiten war und auch in den kältesten Nächten Kraft und Ausdauer bewahrte. Seine Kameraden beobachteten seine scheinbare Unverwundbarkeit und begannen, dem Aufguss besondere Kräfte zuzuschreiben. Bald nannten sie ihn ehrfürchtig „Kasimirs Schutztrunk“. Die Nachricht über das heilende Getränk verbreitete sich rasch unter den Soldaten, und schon bald wurde Eibischwurzel zu einem festen Bestandteil der Vorratskammern des polnischen Heeres. Über die Jahre hinweg blieb der Trank ein geschätztes Heilmittel für Krieger und Reisende. Die Tradition, Eibischwurzel als Mittel gegen Erkältungen und Halsschmerzen zu nutzen, wurde bewahrt und schliesslich auch in der Volksmedizin Europas verankert.