Frankreich

Als Katharina von Medici im Jahr 1533 Königin von Frankreich wurde, brachte sie nicht nur ihre Schönheit und ihren italienischen Charme mit, sondern auch zahlreiche kulturelle Bräuche aus ihrer Heimat. Besonders auffällig war ihre Vorliebe für Lavendel, eine Pflanze, die in Italien schon lange für ihre beruhigenden und heilenden Eigenschaften geschätzt wurde. Katharina, die sich schnell in das politische und gesellschaftliche Leben am französischen Hof einfügte, war bekannt für ihre kluge und oft strategische Herangehensweise an die Herausforderungen ihrer neuen Position. Inmitten der ständigen politischen Intrigen und Spannungen, die das Leben am französischen Hof prägten, liess sie sich von ihren Ärzten einen beruhigenden Tee aus frischen Lavendelblüten zubereiten. Man glaubte, dass dieser Tee nicht nur dabei half, ihre Nerven zu beruhigen und ihr Wohlbefinden zu fördern, sondern auch ihre Gedanken zu klären und sie in schwierigen Momenten zu stärken. Katharina trank ihn regelmässig und sagte, dass er ihr half, den Druck und die Unsicherheiten ihrer politischen Auseinandersetzungen besser zu überstehen. Der Tee wurde als „Katharinas Ruhetrank“ bekannt und verbreitete sich bald unter der französischen Aristokratie, die die beruhigende Wirkung von Lavendel zu schätzen wusste. Von den Höflingen bis zu den Hofdamen wurde der Tee zum beliebten Mittel, um sich von den Belastungen des königlichen Lebens zu erholen, und die Tradition setzte sich über Generationen fort. So wurde „Katharinas Ruhetrank“ zu einem Symbol der königlichen Gelassenheit und des Wohlbefindens und blieb noch lange ein geschätztes Getränk der französischen Elite.